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Stress ist "Mental Load", unsichtbare Tätigkeiten, die uns belasten

Von | Veröffentlicht am | 9 Minuten Lesedauer
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Mental Load bei der Arbeit

"Na, was hast du heute bei der Arbeit gemacht?"

Diese einfache Frage kann sich manchmal anfühlen wie ein Stoß in die Psyche-Rippe. Du hast Termine für Besprechungen koordiniert, sichergestellt, dass alle die Geburtstagskarte für den Chef unterschrieben haben und eine verlorene Stunde damit verbracht, Tippfehler in einem Team-Bericht auszumerzen.

Du bist am Ende des Tages völlig erschöpft und hast bei all der aufgewendeten Energie, für das Bewältigen von Millionen verschiedener Dinge, keine wirklichen Ergebnisse erzielt.

So sehr du auch versuchst, deine Produktivität anhand von Aufgabenlisten, geleisteten Arbeitsstunden, abgeschlossenen Projekten und anderen quantitativ bestimmbaren Methoden zu messen, ein großes Quantum an Arbeit, das du jeden Tag erledigst, bleibt unsichtbar — und genau das kann genauso anstrengend und zeitaufwändig sein wie das, was du in deinen Planer einträgst.

Diese unsichtbare Arbeit wird als "Mental Load" bezeichnet; und wenn diese Aufgaben unter deiner "offiziellen" Arbeit verborgen bleiben, wirst du weitaus weniger produktiv sein. Wenn du und dein Team nicht über die Belastungen sprechen, die jede Gruppendynamik mit sich bringt, seid ihr alle gestresster und somit weniger erfolgreich.

Wenn du und dein Team das Gefühl haben, gemeinsam davon abgehalten zu werden, sich kreativ, synchron und gleichermaßen geschätzt zu fühlen, ist es an der Zeit, Licht in diesen nicht sichtbaren Task Master zu bekommen und zu sehen, wie stark wird euer Arbeitspensum belastet.  

Was ist Mental Load?

Mental Load ist die Gesamtsumme der Aufgaben, die du übernimmst, um das „Erinnern an all die unsichtbaren Dinge, die erledigt werden müssen“ zu verwalten. Es geht um emotionale Arbeit, definiert von Arlie Hochschild in dem 1983 erschienenem Buch The Managed Heart: Kommerzialisierung von menschlichen Gefühlen , als den Prozess des Managements von Emotionen und Beziehungen zu anderen, um im Beruf erfolgreicher zu sein.

In Gruppen-Settings ist es eine verkannte und übersehene Verantwortung, dass einige Mitglieder zusätzliche Arbeit leisten, um die Gruppe am Laufen zu halten. Wenn das vertraut klingt, liegt es daran, dass es ein zentraler Bestandteil der feministischen Reden ist — emotionale Arbeit ist überwiegend eine Verantwortung, die den Frauen auferlegt wird.

Diese im Comicland Frankreich beliebt populäre Bildergeschichte der Autorin und Zeichnerin, die unter dem Pseudonym „Emma“ über Alltagssexismus schreibt, kann größtenteils zugeschrieben werden, dass das Konzept der nie enden wollende gedankliche Last, der „Mental Load" in den Vordergrund des kollektiven Bewusstseins der westlichen Kultur gerückt wurde.

Der Knackpunkt ist, dass einer der Partner (meistens die Frau) im Allgemeinen diejenige ist, die diese "Mental Load" ständig an alles denken zu müssen, leistet; während der andere Partner (meistens der Mann) nur der Ausführende ist und somit deutlich weniger Belastung hat. Diese unsichtbare Arbeit ist auch für den „Manager“ von höchster Wichtigkeit, sodass die Mental Load letztendlich nicht von der Arbeitsausführung getrennt werden kann.

Mental Load - ein Geschlechter-Kampf

Quelle: Krautreporter: Du hättest doch bloß fragen müssen!

Mit anderen Worten, einer kümmert sich ständig um die Koordinierung und hält sie aufrecht, während der andere passiv darauf wartet, welche Richtung eingeschlagen wird:

"Du hättest mich bloß fragen müssen. Ich hätte dir doch geholfen."

Zu Hause sieht mentale Arbeit in der Regel so aus: Koordination der Kinderaktivitäten, Buchung von Arztterminen, Planung der Feiertags-Essen, Überwachung der Vorratskammer und das Schreiben von Einkaufslisten damit nichts fehlt.

Und das Ergebnis? Die dafür ausgeguckten Chefinnen des „Projekts Haushalts“ halsen sich am Ende mehr Arbeit auf, als ihre besseren Hälften, da die Verwaltung mentale Anstrengung erfordert, ebenso wie die tatsächliche Erledigung.

Sie sind es, die Aufgaben verteilen und den Alltag planen. Die Bitte an den Partner, wenn du nach Hause kommst räum doch schon mal den Geschirrspüler aus, sieht dann zum Beispiel so aus: Wenn sie dann die Küche betritt, stellt sie fest, dass ihre Bitte zwar erfüllt wurde, allerdings türmt sich immer noch ein Haufen schmutzigen Geschirrs in der Spüle. Sie beschließt schnell einfach selber aufzuräumen, anstatt um Hilfe zu bitten.

Feministinnen bezeichnen Mental Load als eine Erwartung, die an Frauen in geschlechtskonformen Haushalten gestellt wird

Quelle: Krautreporter: Du hättest doch bloß fragen müssen!

"Mental Load" bei der Arbeit

Am Arbeitsplatz ist "Mental Load" allzu real. Es sind all diese kleinen Schritte, die du unternimmst, um einen reibungslosen Ablauf deines Teams aufrechtzuerhalten. Es ist "Mental Load", immer an alles denken zu müssen, wie:

  • Schnelle Check-ins um zu sehen, wie die anderen in eurem Projekt durchhalten;
  • Vorbereitungen: Besprechungsräume buchen, Video-Call-Links erstellen, Anwesenheit aller Beteiligten sichern, wichtiges notieren und die Kommunikation im Allgemeinen erleichtern;
  • Teamkultur aufrechterhalten durch kleine persönliche Dinge, wie eine gemeinsame Geburtstagskarte und die Planung von After-Work-Events;
  • Sei ein Perfektionist der Formatierung. Stelle sicher, dass alle Team-Berichte auf Inhalt und Formatierung hundertprozentig in Ordnung sind.
  • Immer die Datenberichte zur Hand haben, dann weißt du, wie man die Software benutzt und du verfügst über den Account Login;
  • Kaffee bereit halten wenn sich dein Team einen Ort teilt, oder auch nicht ... Kaffee ist immer das Richtige.
  • Immer der Erste sein, der das Eis bricht und allen Teammitgliedern einen guten Morgen wünscht.

Als "Emma" beschreibt die Comicautorin in einer Szene:

"Es ist eine dauerhafte und anstrengende Arbeit. Und dann bleibt es auch noch ungesehen. "

Wenn du also feststellst, dass du einen Großteil der organisatorischen Aufgaben für dein Team übernimmst, obwohl diese nicht zu deinen Kernaufgaben gehören, kann dies ein "Mental Load" aufbauen, das dich davon abhält, andere wertvollere Aufgaben für dein Team zu erledigen.

Kleinkrieg: Arbeit & Familie

Wenn wir mehr als 40 Stunden pro Woche mit unseren Mitarbeitern verbringen, ist es kein Problem, das Konzept eines Haushalts oder einer Familie auf unsere "berufstätige Familie" zu übertragen und anzuwenden.

Die Gewohnheiten, die wir zu Hause haben, um uns vor Aufgaben zu drücken, die wir nicht mögen (Badezimmer putzen jemand? Rechnungen zahlen, irgendjemand?), stehen in direktem Zusammenhang mit dem Konzept des sozialen Herumlungerns am Arbeitsplatz: Menschen neigen dazu, weniger Initiative zu ergreifen, wenn sie in einer Gruppe arbeiten; anders wäre es, wenn sie allein die Verantwortung tragen müssten.

"Du hättest mich bloß fragen müssen. Ich hätte dir doch geholfen."

Was siehst du, wenn du dir die Summe deiner Team-Interaktionen und die Arbeitsbereiche deines Haushaltes betrachtest? Gibt es eine gerechte Aufgabenteilung für all die kleinen Team-Aufgaben, die für einen reibungslosen Ablauf erforderlich sind?

Bevor du loslegst und mit deinem Team über die Erwartungshaltung streitest, dass du immer derjenige bist, der die Einladungen zu Besprechungen versendet, ist es möglicherweise an der Zeit dir selber die erste Frage zu stellen: Warum übernimmst du überhaupt diese Aufgaben, wenn sie technisch nicht in deiner Verantwortung liegen?

Hier sind einige Gründe, die im Mental Load Diskurs hervorgehoben werden:

  • Möglicherweise bist du mit Pflichtgefühl und mit dieser Erwartungshaltung aufgewachsen, dies läge in deiner Verantwortung. Dies gilt insbesondere für Menschen, die in vielen Kulturen aufgewachsen sind.
     
  • Geht es dir um deine Freude und deine Befriedigung, wenn du anderen hilfst? Wenn du die Initiative ergreifst und organisatorische Anstrengungen initiierst, fühlst du dich dadurch belohnt ein funktionierendes Team zu unterstützen?

  • Auf der anderen Seite ist es aber auch möglich, dass ein Fehler auftritt, wer ist Schuld falls etwas nicht (oder nicht richtig) läuft. Lässt du dich von Angst leiten, zusätzliche Arbeit zu übernehmen, die eigentlich im Team geteilt werden sollte?

  • Wahrscheinlich gibt es ein Hierarchie-System, dem deine Arbeitsrolle unterliegt und deine Position im Team ist darauf ausgerichtet, Aufgaben anzunehmen oder zu delegieren.

Was auch immer der Grund sein mag, es gibt eine angemessene Grenze für „zusätzliche“ Aufgaben. Orientiere dich an deiner Jobbeschreibung und an den messbaren Erfolgsergebnissen.

Aber wo anfangen? Das Erforschen unseres Unterbewusstseins, warum man "Mental Load" auf sich nimmt, kann hilfreich sein, um eine bessere Aufgabenteilung innerhalb eures Teams zu erreichen.

Es kann helfen, sich in deine Teammitglieder hineinzuversetzen, wenn du Erfahrungen mit solchen Arbeiten sammeln möchtest. In einem Experiment, in dem ein Paar versuchte, das Mental Load des Haushalts auszugleichen, stellte die Autorin fest, dass ihre Liste der unsichtbaren Aufgaben überraschenderweise mit der Liste ihres Mannes in verschiedenen Punkten übereinstimmte:

"Du kannst das Mental Load Ausmaß, das dein Partner mit sich bringt, nicht genau erkennen."

Möglicherweise ist dir nicht bewusst, welche Aufgaben andere Team-Mitglieder übernehmen, und wer weiß, ob du diese Aufgabe, die du durchführst überhaupt übernehmen musst.

Ein Wort zu Remote Workfams: Fernbeziehungen sind schwierig. Stell dir also vor, du würdest den Haushalt deiner berufstätigen Familie führen, und alle lebten an verschiedenen Orten. Für Remote Teams kann die Belastung unsichtbarer Arbeit schnell zu einem ernsten Problem werden, da Arbeitsbeziehungen über verschiedene Städte und Zeitzonen hinweg verwaltet werden müssen. Teamgeist und Kommunikation sind noch wichtiger, wenn du nicht einfach am Schreibtisch deiner Kollegen vorbeischauen kannst, um zu sehen, woran sie gerade arbeiten.

Einen Ausgleich zu "Mental Load" schaffen

Um es noch einmal zusammenzufassen:

1️⃣ Aufgaben, die keinen mentalen Input von mehreren Personen erfordern, aber dennoch muss immer danach gefragt werden (oder es wird immer danach gefragt).

2️⃣ Übernimmst du Aufgaben anderer, weil du "besser darin bist" oder "schneller", obwohl es sich um Fähigkeiten handelt, die jeder beherrscht. 

3️⃣ Erinnerungen und Kontrolle, da es an Vertrauen oder Verantwortungsbewusstsein mangelt, so dass die Arbeit ohne diese Prüfung nicht ausgeführt werden kann.

In jedem Team gibt es Manager und Handelnde. Sie haben unterschiedliche Rollen, deshalb ist es für die einzelnen Aufgaben auch natürlich, dass sie sich unterscheiden. So sollte zum Beispiel ein Manager mehr „Team-Management“-Operationen übernehmen, und sicherstellen, dass die Projektarbeit fristgerecht abgeschlossen wird, dass eventuelle Engpässe beseitigt werden, die das Handeln verlangsamen könnten.

Dennoch gibt es Aufgaben und Vorgehensweisen, die außerhalb einer Jobbeschreibung liegen können, die im Team aber gleichermaßen behandelt werden sollten:

  • Haltet euer Team in regelmäßigen Abständen über die anstehende Arbeit auf dem Laufenden.
  • Haltet eigene Elemente im Projektmanagement-Tool oder bringt sie auf den neuesten Stand.
  • Bewusst machen, welches Budget oder welche Materialien benötigt werden, um die Arbeit zu erledigen, und dafür verantwortlich zeichnen, damit diese Anforderungen erfüllt werden.
  • Teamkulturaktivitäten berücksichtigen, wie Geburtstage Ferien- und Feiertage.

Das Schema hier ist, dass die Initiative ergriffen wird, um ein mitwirkendes beisteuerndes Mitglied des Teams zu sein. So wird wohl dein Chef dich nicht jeden Freitagmorgen daran erinnern, das du deine Projektaktualisierungen einzureichen hast. Es ist auch nicht zu erwarten, dass du immer in der Mittagspause die Lunch-Bestellung durchgibst, nur weil du am nächsten an der Tür sitzt.

Mit anderen Worten, die Wörter "Gruppenprojekt" und "Arbeitsgemeinschaften" sollten Ernst genommen werden.

Mental-Load-ein-Gruppenprojektproblem

Alicia Grandey, Psychologin für industrielle Organisationen an der Penn State University, gibt in einem kürzlich erschienenen Quartz Interview diese zutreffende Metapher über emotionale Arbeit:

"Es ist so, als ob du ein Geschenk bekommst und es nicht wirklich magst; dennoch musst du lächeln und dich nett verhalten, weil sonst Tante Bernadette beleidigt wäre. Und das muss man den ganzen Tag machen. Es ist sogar ausdrücklich Teil deiner Arbeit. Es hängt von deinem Lohn und deinen Ergebnissen ab. Wenn du dies nicht tust, gibt es Konsequenzen: — du kannst deinen Job verlieren oder in Schwierigkeiten geraten. Und das auch noch größtenteils unter Fremden."

Je mehr du unsichtbare Arbeit verrichtest, „weil du den inneren Druck verspürst, fürsorglich sein zu müssen“, desto mehr wird deine Motivation zwischen den beiden Gefühlen "Wollen" und "Müssen" kämpfen. Dieser Kampf wirkt sich nicht nur auf deinen aktuellen Stresslevel aus, sondern wird auch im Laufe der Zeit deine Arbeitszufriedenheit und deine Leistung verringern.

So. Da nun jedes Teammitglied die Initiative ergreift, um das „Haushaltsmanagement“ des Teams aufrechtzuerhalten, ist es an der Zeit, diese Arbeit endlich sichtbar zu machen:

  • Arbeitest du an den sozialen Normen deines Teams, um das Gruppenbewusstsein und die Gewohnheiten des Gruppenmanagements in eure Teamarbeit zu integrieren?

  • Helft euch gegenseitig dabei, diese "unsichtbaren Arbeiten", die von einer oder wenigen Personen im Team erledigt wird, als Highlight hervorzuheben. Wer weiß, vielleicht möchtest du eine anonyme Arbeitsauslastungs-Umfrage deinem Team anbieten, um das Aufteilen dieser Aufgaben zu ermöglichen.

  • Richte einen rotierenden Zeitplan für wiederkehrende Teamverwaltungsaufgaben ein, wie Unternehmensaktualisierungen, Veranstaltungsplanung und das Organisieren von Meetings.

  • Und, wie bei Trello, mache ich einfach nichts. Vermeide "Social Loafing" in deinem Team, indem ihr euch gegenseitig bestärkst, unabhängig von Rang oder Rolle Initiativen zu ergreift und Lösungen bei auftretenden Problemen sucht.

Leah Ruppanner für ABC Australia: Anmerkungen:

"Deine Aufgabe sicherzustellen, dass alle Familienmitglieder immer saubere Socken und Lunchpakete haben, passt ja nun nicht gerade in einen Curriculum Vitae."

Auch sind es nicht diese kleinen Aufgaben, die ein Team wie geschmiert laufen lassen — schon gar nicht, wenn diese Aufgaben unsichtbar und ungleich verteilt sind.

Wenn Teammanagement die Aufgabe eines jeden Teammitglieds ist, kann es allen dabei helfen, professionell zu wachsen und solide Beziehungen aufzubauen, die sich sowohl für eure aktuelle Aufgabenliste als auch für euren zukünftigen Erfolg auszahlt. Nehmt euch etwas Zeit, stellt euch der Aufgabe und nehmt das unsichtbare Arbeitsgewicht von euren Schultern.


Übersetzung und Interpretation aus dem Englischen by Doret Pohl.

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Siehe auch: Vermeide eine Cat-Astrophe: erstelle ein Team-Wissensmanagement-Trello-Board


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