Wie großartige Teams Geschichte machen.
Ein Blick auf die Erfolgsbilanzen bemerkenswerter Teams, wie z.B. das ursprüngliche Apple I-Team, die Miracle Mets aus dem Jahr 1969 und die Space Task Group der NASA (das wahre Fundament dieser Teamarbeit wurde kürzlich dank dem Nasa Weltraumabenteuer Hidden Figures) enthüllt. Offensichtlich ist, dass diese Teams über das durchschnittliche Leistungsniveau hinausgingen, leistungsfähig und effizient und eigenständig, typisch für eine Gruppe, die mit gegenseitigem Respekt zusammenarbeitet. Aber wie sind sie dorthin gekommen?
Laut der Teamentwicklungs-Theorie nach Tuckman spielt die Team Dynamik eine große Rolle; Menschen zu überdurchschnittlichen und außergewöhnlichen Erfolgen zu führen. Warum gerade eine Theorie zu einer Kernlehre im Bereich des Projektmanagements geworden ist — Es gibt einige recht einfache Gründe. Das Gruppenphasenmodell nach Tuckman zeigt dies deutlich, warum einige Teams ihre Produktivitätsspitze erreichen und andere nicht.
Wenn du dir Erkenntnisse aus dieser Teamarbeits-Theorie zu eigen machst, wirst du verstehen, wie dein Team die Durchschnittlichkeit hinter sich lassen kann und wie ihr gemeinsam ein höheres Maß an Produktivität erreichen könnt.
Gruppenentwicklungstheorie
Dr. Bruce Wayne Tuckman, Psychologieprofessor der Ohio State University, stellte sein Teamentwicklungs-Modell zum ersten Mal in einer Studie im Jahr 1965 vor; er prüfte über 50 bestehende Arbeiten zur Teamtheorie. Aus dieser Arbeit entwickelte er seine Theorie zur Teamentwicklung und benannte sie in vier grundlegende Phasen mit prägnanten gut zu merkende Titeln: Forming, Storming, Norming, und Performing.
Das Ziel des bekannten Gruppendynamik-Modell von Bruce Tuckman war es den Projektleitern zu vermitteln, wie ihre Teammitglieder Beziehungen aufbauen können. Denn wie sich herausstellte, gehen Personen je nach Qualität der Beziehung zu ihren Mitarbeitern unterschiedlich mit Aufgaben um.
Obwohl diese vier Phasen Teams auf seinem Weg zu Höchstleistungen führen, ist die Teamentwicklung kein linearer Prozess. Werden neue Elemente hinzugefügt oder entfernt, ändert sich die Dynamik.
Abhängig von den Persönlichkeiten und Erfahrungen jedes seiner Mitglieder kann ein Team möglicherweise neue Elemente mit weniger (oder mit mehr) Spannungen aufnehmen. Teams können sich im Gruppenentwicklungszyklus vorwärts und auch rückwärts bewegen und sogar in einem weniger entwickelten Stadium auf der Strecke bleiben (Ach du grüne Neune!). Oh-oh, und das alles wirkt sich auf die Produktivität aus.
Das Tuckman Modell ist ein Framework zur Identifizierung von Team-Verhaltensweisen. Gemäß MIT / "Massachusetts Institute of Technology" , sollte es jedoch nicht verwendet werden, um das Team durch eine "Diagnose" einzugrenzen. Deshalb Vorsicht vor Schubladendenken.
Phase 1: Forming - Ein echtes Live-Team bilden
Erste Tage bei einem neuen Job, erste Einsätze beim neuen Chef — bei der Teamarbeit geht es um das erste Zusammentreffen der Akteure, die ersten Eindrücke. Ein Abtasten beginnt. Jeder zeigt sein bestes LinkedIn-Verhalten.
In diesem Anfangsstadium besteht das Team im Wesentlichen aus einer Ansammlung von Personen, die anfangen sich Gedanken über das Projekt und um die Rolle zu machen, die sie ausfüllen werden. Jeder arbeitet von seinem persönlichen Standpunkt aus und konzentriert sich auf die Gründe, warum er dem Team beigetreten ist.
Da jeder auf seiner eigenen Insel unterwegs ist, sollte der Teamleiter die Teamrichtung angeben und ein genaues Bild von der zu erledigenden Arbeit vorstellen. Chancen und Herausforderungen werden diskutiert und Ziele festgelegt. Was alle wirklich brauchen, ist klares Verständnis für seinen Anteil an dieser gemeinsamen Tour.
Es geht aber nicht nur ums Geschäft. Ein deftiger Imbiß hilft auch. Sich behaglich und entspannt fühlen, sich aneinander gewöhnen, vorherrschende Freundlichkeit - all das führt zu Geschäftsbeziehungen und durchbricht individualistische Haltung. Ein Teil davon führt dich eventuell zu der Erkenntnis, dass deine neuen Teammitglieder Fähigkeiten an den Tag legen, die allen im Team helfen können erfolgreich zu sein. Das gemeinsame Setzen von Zielen bringt diese Fähigkeiten und Interessen ans Tageslicht.
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Der andere Teil aber baut emotionale Verbindungen auf. Man macht Geschäfte mit Menschen, die man mag. Also finde Wege, um über Netflix-Dramen, die letzten Urlaube und die besten Kaffeeapparate bei Amazon zu fachsimpeln. Dein Team wird schneller und mit weniger Aufwand zusammenarbeiten, wenn es motiviert ist, während und zwischen Besprechungen miteinander zu interagieren.
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Um aber zu einer echten Produktivität zu gelangen, müssen Teams den Small Talk hinter sich lassen und bereit sein, sich auf einer realistischeren Ebene, mit potenziellen Konflikte etc. einlassen.
Phase 2: Storming - Stürmen in authentische Verbindungen
So ist es nun mal: Irgendwann ist der Honeymoon vorbei. Ein Termin wurde verpasst, ein Start verläuft nicht so wie geplant oder die Arbeitsbelastung ist zu hoch und das letzte lange Wochenende ist schon ewig her. Einige Teammitglieder sind möglicherweise nicht mehr so von allen Zielen begeistert, die in der Gründungsphase festgelegt wurden. Die Auslöser variieren, aber Zwietracht ist unvermeidlich: Die meisten Teams gehen in irgendeiner Form durch diese Sturmphase.
Es kommt zu Konflikten, zu Meinungsverschiedenheiten, zu Untergruppierungen nach Persönlichkeit oder Arbeitsstil und zu einer Reihe von Unzufriedenheit, privater Frustration bis hin zu offener Konfrontation. Hier eine faire Warnung an Teammitglieder (und an Führungskräfte), an alle die, die Konflikte nicht mögen — die Dinge werden echt unangenehm. Wenn Teams die Probleme jedoch nicht identifizieren, nicht konstruktiv kommunizieren und nicht daran arbeiten, diese Engpässe zu lösen, bleiben sie wohl oder übel in dieser Phase stecken.
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Manchmal ist ein kleiner Konflikt erforderlich, um Schwachstellen in Projekten auszumerzen, um Teammitgliedern zu helfen, die Rollen zu finden, die sie wirklich wollen, um sich gegenseitig anzutreiben, und um die Ideen zu erproben und zu beweisen. Ständiges Storming allerdings führt zur Zerstörung der Produktivität, der Projekte und letztendlich des Teams. Es kann hilfreich sein, verschiedene Taktiken auszuprobieren, um die Teamarbeit ohne direkte Konfrontation zu fördern.
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Erwähnenswert ist, dass Teams möglicherweise in die Sturmphase zurückfallen können, wenn große Konflikte auftreten oder sich der Status Quo verschiebt, z.B. bei Ausscheiden von Mitarbeitern oder bei einer Richtungsänderungen des Unternehmens. In den Fällen ist es hilfreich ein wenig Einfühlungsvermögen für die wechselnden Erfahrungen deines Teams zu haben. Es kann sich erschweren sich auf Deep Work zu konzentrieren, und unter dem Gesichtspunkt der Arbeitsplatzsicherheit oder Bewertung können diese Fakten beunruhigend wirken. (Und hüte dich, dem Free Lunch Friday den Rücken zu kehren.)
Die wichtigsten Werte, die im Team hervorgehoben werden sollen, sind positive Intentionen. Das heißt, auch wenn die Dinge nicht reibungslos laufen, sollte jeder davon ausgehen, dass sein „Herausforderer“ lösungsorientiert und mit gegenseitigem Respekt agiert und versucht, im besten Interesse des Teams zu handeln. Jedes Teammitglied sollte versuchen, den Grund für die Auslösung potenzieller Konflikte aus der Sicht der Anderen zu analysieren.
Zwischenmenschliche Schmerzpunkte treten auf, aber sie sind nicht die Norm. Wenn Teams in der Lage sind, zu verstehen wie wichtig konstruktiv geführte Konflikte sind, finden sie einen Weg zur Zusammenarbeit.
Phase 3: Norming - Vereinheitlichung, die Knoten lösen sich
Für Teams, die Probleme lösen und einen Weg finden wollen, sich ergänzen (anstatt gegeneinander zu arbeiten), denen steht der reibungslose Weg des Verständnisses und der Akzeptanz der Team-Dynamik zur Verfügung.
Das Erreichen der Normierungsphase erfordert eine gesunde Dosis Beobachtung, Identifizierung von Dingen, die funktionieren (und die, die nicht funktionieren). Regeln und Vorgehensweisen werden explizit oder implizit gesetzt. Manchmal mag es sich wie eine Nach-der-Schule-Gruppentherapie anfühlen, aber wie wir kürzlich in einer Umfrage festgestellt haben, kann Professionalität die emotionalen Zusammenhänge eines Teams nicht überdecken. Teams, die Leistungen erbringen, arbeiten ständig an Themen wie Kommunikationspräferenzen, Workflows und Leistungsanerkennung.
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Für Führungskräfte, die Grundlagen für dieses Dream-Team-Szenario schaffen möchten, ist die Förderung einer positiven emotionalen Intelligenz in ihren Berichten ein guter erster Schritt. In einer Analyse führen insbesondere drei Teamattribute zu einem gesunden zwischenmenschlichen EQ, der emotionalen Intelligenz eines Teams: Vertrauen, Gruppenidentität und ein Gefühl der Gruppenwirksamkeit.
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Attribute wie Vertrauen, Verständnis und Unterstützung werden auch durch die kleinen, alltäglichen Dinge aufgebaut, die eine Gruppe zu einem Team machen. Nimm dir Zeit für den Kaffee-Pausen-Chat, ein bisschen Tratsch und Klatsch muss sein, damit jeder über einige Gruppenthemen lachen kann.
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Phase 4: Performing - Leistung bei höchster Produktivität
Auf der Bühne der Performance kommt die Synergie ins Spiel. Stimmt, kitschige Terminologie, ich geb's zu.
Hier sind ein paar Dinge, auf die du dich in der Performing-Phase (der Hochleistungsphase) freuen kannst:
- Die Gruppennormen wurden akzeptiert, und alle im Team fühlen sich wohl dabei. Ideen werden ausgetauscht und sogar der Status Quo kann in Frage gestellt werden, ohne Angst vor falschen Urteilen oder Ablehnungen zu haben.
- Die Teammitglieder wissen genau, wo sie am besten auf die Bedürfnisse des Teams eingehen können, und alle sind hoch motiviert, zum selben Ziel zu gelangen.
- Die Teammitglieder verlassen sich aufeinander und arbeiten Hand in Hand. Das bedeutet, dass sie nur wenig Management benötigen, um die richtigen gruppenorientierten Entscheidungen zu treffen und Dinge zu erledigen.
Mit anderen Worten, wenn die Team-Dynamik gut ist, ist auch die Produktivität wirklich gut. Aber interessanterweise bedeutet Leistung nicht, dass alles konfliktfrei abläuft. Teammitglieder werden sich weiterhin gegenseitig herausfordern. Aber dieser vermeintliche Widerspruch wird aus der Perspektive der „positiven Absicht“ hervorgebracht und deshalb akzeptiert. Das bedeutet, dass eine Herausforderung ein Team dazu bringen kann, noch erfolgreicher zu werden.
Das Beste, was eine Führungskraft hier tun kann, ist, die Teammitglieder zu befähigen, alles zu bekommen, was sie benötigen, um möglichst produktiv und innovativ zu sein.
Setze auf Verbesserung deiner Produktivität Die 80/20-Regel: entferne deine inneren Barrieren und erreiche ein effizientes Arbeiten
Nur weil dein Team sich wie Bolle amüsiert, solltest du dennoch nicht aufhören, Aufmerksamkeit in die Teamentwicklung zu investieren. Es ist immer möglich, zu einem früheren Stadium zurückzukehren, wenn sich Faktoren ändern oder ein Teammitglied sich aus persönlichen oder zwischenmenschlichen Gründen von der Gruppenarbeit zurückzieht.
Es kann schwierig sein, loszulassen, aber gute Teamkollegen gehen niemals davon aus, dass jemand anderes das Problem löst oder einen Fehler beseitigt. Der wissenschaftliche Begriff "Social Loafing" bedeutet, dass man weniger Anstrengungen unternimmt, um ein Ziel zu erreichen, wenn man in einer Gruppe arbeitet. Das gilt auch für leistungsstarke Teams, wenn die Personen in ihre spezifischen Verantwortlichkeiten eingebunden sind.
Und zum Schluss vergesst nicht eure Leistung zu feiern! Stelle sicher, dass gute Teamarbeit früh und häufig Anerkennung bekommt, nicht nur wenn dein Team gerade die Nase vorn hat.
Bonus: Eine fünfte Phase, Adjourning, wurde ein Jahrzehnt später dem Tuckman Modell hinzugefügt, um den Abbauprozess darzustellen. Die Auflösungsphase, wird als Ergänzung zur Teamuhr nach Tuckman betrachtet. Der Prozess wird vom Projektleiter aktiv gestaltet, um die vollbrachte Leistung zu würdigen und das Projekt angemessen abzuschließen.
Halte deine Teamarbeit transparent
Ein Schlüsselfaktor, um dein Team auf der richtigen Spur zu halten, ist Transparenz. Warum nicht bei deinem nächsten Teammeeting über das Gruppenphasen-Modell nach Tuckman sprechen? Zu wissen, warum Dinge während der Planungszeit aus dem Ruder laufen können und sich stürmisch anfühlen oder wie du mit großartiger Teamarbeit schnell und unkompliziert auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitest, kann deinem Team helfen, gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen und Interaktionen aufzufangen, bevor sie die Produktivität beeinträchtigen.
Außerdem gibt es einen legitimen Grund Motivations-Poster mit der Aufschrift „Teamwork macht Träume wahr!“ zu verteilen. Oder… etwa nicht? Das liegt ganz in deiner Hand. 😜
Übersetzung und Interpretation aus dem Englischen by Doret Pohl.
Siehe auch: Greife zu bei den 5 Teambuilding-Ideen und lege deine Ziele fest
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